Mittwoch, 26. September 2012

Auf der Suche nach der Zeitmaschine

Im Rahmen des Projektes "time4history" entsteht ein kleiner Film, in welchem die drei Protagonistinnen auf dem Stadtgut Blankenfelde eine Zeitmaschine entdecken. Mit diesem Reisemobil können sie das Gut in verschiedenen Epochen besuchen. Der Film wird als Fortsetzung in kurzen Clips auf diesem Blog veröffentlicht. Heute Teil 1.

Anolda, Michelle und Celine auf der Suche nach der Zeitmaschine.

Die Geschichte nimmt auf der Schafskoppel des Stadtgutes ihren Anfang. Celine, Michelle und Anolda treffen zufällig auf eine ältere Frau, die ihnen von einer geheimnisvollen Maschine in der alten Scheune hinter der Backsteinmauer berichtet. Die drei neugierigen Mädchen machen sich - mit einer Kamera ausgerüstet - auf die Suche...

Guckst du => http://www.youtube.com/watch?v=1B058Ud7F00&feature=youtu.be&noredirect=1


Sonntag, 23. September 2012

Neulich im Mittelalter... (Teil 2)

Da das Mittelalter ja schon "relativ" lange her ist und nicht alle Zahlen und Fakten schriftlich belegt bzw. überliefert sind, finden sich auch zur Blankenfelder Geschichte derer von Barfuß unterschiedliche Informationen. Einige Quellen besagen, dass die Dorfherrschaft im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach wechselte und die Familie von Barfuß zu Malchow erst 1519 ihr Rittergut mit Wohnhof und Schäferei gründete. Bis 1594 soll es dann verschiedene Dorfherren in Blankenfelde gegeben haben: die von Arnim, von Burgsdorf, von Rochow und Seydel.

Eine Karte des Ritterguts Blankenfelde. Wie es sich Lilly ausmalt. Links oben die alte Feldsteinkirche.

Die Zeit der Ritterherrschaft in Blankenfelde ist also nicht genau festzumachen. Anzunehmen ist, dass Ritter Barfuß zu Malchow kein armer Ritter war. Chroniken benachbarter Dörfer zufolge sollen den Barfußen - einer in der Mark Brandenburg weit verzweigten Familie - auch noch Ritterhöfe in Malchow sowie weitere Flächen - sogenannte Kirchenhufe - in Wartenberg gehört haben. Diese Güter haben die Barfußen wohl um 1570 verkauft. Etwa 80 Jahre später belehnte Kurfürst Friedrich Wilhelm die Familie mit eben diesem Gut Malchow und den Einkünften aus Wartenberg. Der im Barnim ansässige Familienadel musste demnach den Kurfürsten im 16. und 17. Jahrhundert "Versallendienste" leisten.  Ob und wie lange das Gut Blankenfelde im Besitz der Ritterfamilie blieb, ist nicht überliefert.

Die Feldsteinkriche aus dem 14. Jahrhundert findet sich gegenüber des Gutshofes. Foto: StadtGut Blankenfelde
"Der Ritter von Barfuß zu Malchow bekam eines Abends großen Hunger. Er ging in den Raum mit der Feuerstelle, den Töpfen und Pfannen. Heute würde man Küche dazu sagen. Dort befanden sich auch einige Vorräte wie Fisch und Fleisch, das man geräuchert oder eingesalzen hatte. Barfuß griff sich das Erstbeste, auf dem ein hübsches Etikett war, und machte damit einen großen Fehler. Er erwischte nämlich nichts Essbares, sondern nur Maden, die der Arzt zur Behandlung in Wurzelsaft und Kräuter eingelegt hatte. Dumm, dass Ritter damals nicht lesen konnten." (dachte sich Nelio)

"Im Mittelalter durften nur die Kinder aus reichen Familien auf die Klosterschulen gehen. Dort lernten sie das ABC, Kirchenlieder singen, Rechnen, Latein und Schreiben. Söhne von Rittern lernten aber selten Lesen und Schreiben. Sie wurden eher im Reiten und Kämpfen unterrichtet." (hat Faris in Erfahrung gebracht)

Ritter haben´s alles andere als leicht. Nelio mit schwerem Helm und Kettenhemd.


Ein Bauer bringt dem Ritter, seinem Lehnsherren, Abgaben in Form von Obst. Stellt sich Katharina vor.
Ein mittelalterliches Dorf mit wenigen Häusern und einem Brunnen. Gezeichnet von Julia.

Das mittelalterliche Rittertum dauerte rund 500 Jahre: vom Jahr 1000 bis 1500. Die Blütezeit der Ritter lässt sich im 11. Jahrhundert ausmachen. Neben kriegerischem Eifer und der Treue zum Lehnsherren galten vor allem der Schutz der Schwachen und der Kirche als ritterliche Ideale. Begüterte Landadlige - die Pferde und teure Waffen besaßen und im Umgang mit diesen geübt waren - boten den Dorfbewohnern Schutz vor Übergriffen und Plünderungen an. Dadurch wurden die Bauern zugleich zu Leibeigenen. Ab dem Jahr 1037 wurde der "Beruf" des Ritters vom Vater auf den Sohn vererbt.

Der Ritter von Barfuß zu Malchow. Wie ihn Nelio sieht.

Gab es arme Ritter? Das ist anzunehmen, hing das Wohlergehen doch von Größe und Fruchtbarkeit der Güter ab, die dem Ritter gehörten oder die dieser als "Lehen" von einem höherrangigen Adligen - etwa dem Monarchen (z.B. Kurfürsten) oder der Kirche - erhalten hatte. In letzterem Falle musste der Ritter dem Lehnsherren Abgaben leisten und für den Besitzer der Landtümer sogenannte Versallendienste leisten, z.B. in den Krieg ziehen. Am Ende des Mittelalters verloren die Ritter - manch einer sagt durch die Erfindung des Schießpulvers und der Feuerwaffen - an militärischem Wert und somit auch ihre soziale Stellung. Die Monarchen ließen nun keine Ritter mehr, sondern Söldner für sich kämpfen. Tatsächlich scheint der Niedergang des Rittertums mit dem Ende des Lehnswesens und der Einführung der Geldwirtschaft begründet. Sie trugen dazu bei, dass im Spätmittelalter zahlreiche Rittersgeschlechter verarmten. Einige der Ritter wurden sodann zu Raubrittern. Eines der wenigen für alle Menschen bezahlbaren Lebensmittel in dieser Zeit war Brot.

Ob sich so auch der Ursprung der Speise "Armer Ritter" erklären lässt? Vielleicht: das älteste deutschsprachige Rezept dafür soll in einem Wörterbuch der Gebrüder Grimm aus dem 14. Jahrhundert zitiert werden. Ein Rezept für "Arme Ritter" und einiges Interessantes mehr findet Ihr hier => http://www.genussregion.oberfranken.de/spezialitaeten/spezialitaeten_von_a_z/a/542/arme_ritter/details_39.htm

Zeitlos schön: Auf dem Gelände des einstigen Ritterguts Blankenfelde.

Navigatoren, Piloten und Raumarchitekten gemeisam auf Kurs

Von der Theorie zur Praxis: Am ersten Tag auf dem Stadtgut Blankenfelde lernen die Kinder der Klasse 4a der Turnvater-Jahn-Grundschule bei einer Führung übers Gelände erst einmal ihr "Reisegebiet" kennen. Dann beginnen die Vorbereitungen für unseren Exkurs in die Zeit. Dazu hat sich die Gruppe in drei kleinere Teams aufgeteilt.

Unsere "Zeitreise"-Gesellschaft: Junge (und ältere;-) Entdecker auf altem Gelände.

Das “Navigator”-Team, das bereits im Internet u.a. ausführliche Recherchen zu den einzelnen, zu bereisenden Zeitabschnitten durchgeführt und Informationen sowie Fotos zusammengetragen hat, ermittelt nun die beste Route zum jeweiligen Zielort. Als "Reporter" lesen sie Texte über jene Epochen, in der das heutige Stadtgut noch mittelalterliches Rittergut bzw. Volkseigenes Gut mit Schweinen, Rindern, Schafen und Pferden in der DDR war. Dann tragen die Kinder offene Fragen zusammen, die sie später den lebenden und fiktiven Zeitzeugen stellen wollen.

Katharina, Lilly, Julia, Thilo, Anthony und Nelio erkunden das Gelände des Gutshofes, fertigen Karten und Zeichnungen an, schreiben kleine Geschichten und sind mit der Fotokamera unterwegs, um Eindrücke und Erkentnisse der Tage festzuhalten. Sie befragen ihre Mitschülerinnen und Mitschüler zum Projekt und bereiten die Interviews mit den Zeitzeugen vor.

"Reporter" bei der Arbeit.

Zeichnungen und Texte zum Mittelalter entstehen.
Marvin und Michelle von der Videogruppe werden interviewt.










Katharina: Welche Szenen habt ihr heute gespielt?                                                    Michelle: Wir mussten für die erste Szene eine Mauer runterspringen.                         Marvin: Und die Jungs haben gedreht. Die Kamera war ganz schön schwer.                      Michelle: Ja, die Jungs machen eher die Technik. Und wir Mädchen schauspielern. Das war total schön.                                                                                                            Marvin: Morgen interviewen wir eine alte Frau, die hier als Kind gelebt hat.
In der alten Scheune steht unsere "Zeitmaschine".

Das “Piloten”-Team arbeitet unter Rudis Anleitung an der Dokumentation der einzelnen “Reiseabschnitte” in Form von Videoclips – und steuert unser "Reisemobil" so ergebnisorientiert durch die Zeit. Die Dreharbeiten beginnen an einer alten Mauer und setzen sich gegen Mittag in der alten Scheune fort. Dort ist seit einiger Zeit das Holzmodell eines kleinen Flugzeugs untergestellt, welches bei Arbeiten zur Romanverfilmung "Der Turm" (Uwe Tellkamp) auf dem Stadtgut benutzt und hier belassen wurde. Es dient unserer Videogruppe als "Zeitmaschine". => Der zweiteilige Fernsehfilm läuft übrigens am 03./04. Oktober 2012 in der ARD. => http://www.mdr.de/der-turm/index.html

Während sich Anolda, Celine und Michelle vor der Kamera produzieren und dabei ungeahnte schauspielerische Fähigkeiten an den Tag legen, kümmern sich Philipp, Marvin und Faris um die technische Abwicklung: sie "angeln" den guten Ton, drehen mit der Kamera und setzen die Szenen ins rechte Licht.

Faris filmt Anoldas Auftritt.

Gruppenbild mit Kamera.
Während der ersten Szene: Celine, Michelle und Anolda (v.l.).

Das “Raumarchitekten”-Team baut bzw. bastelt unter Anjas Leitung und in Absprache mit der Videogruppe die Dekorationen, Requisiten und Kostüme für die jeweiligen Zeitabschnitte – und agiert so als Baumeister der historischen Handlungsspielräume, die unsere "Zeitmaschine" ansteuern wird. Als erstes muss - entsprechend den Dringlichkeiten des Drehplans - das Cockpit für die Zeitmaschine gebastelt werden. Auch das ritterliche Wappen derer von Barfuß hat Priorität, denn die Dreharbeiten mit dem Ritter sind für übermorgen geplant.

Und so legen Leonie, Huu-Vinh, Tim, Lydia, Selma, Lisa und Alisha gleich los. Mit Liebe zum Detail und vielen Ideen entstehen neben Requisiten für die DDR-Zeit auch die Kostüme für die Zukunftsvision, in der die Kinder mit ihren Familien am grünen Standrand in der "Kolonie Abenteuer" zusammen leben.

Selma und Huu-Vinh basteln mit Anjas Hilfe das Cockpit der Zeitmaschine.
Lydia und Lisa (v.l.) schneiden blaues Fahnentuch zu.
Daraus werden Pioniertücher für die DDR-Szene. Tim trägt schon mal eins zur Probe.

Julia: Was habt Ihr heute so gemacht?                                                                        Leonie: Wir haben verschiedenes gebastelt und dann das große Plakat für die "Kolonie Abenteuer" gemalt.                                                                                                             Lydia: Wir hatten großen Spaß. Das war lustig. Was uns nicht gefallen hat, waren die vielen Hummeln und Bienen, die hier rumfliegen. Und der Gestank der Schafe.
Selma und Alisha (v.l.) malen das Wappen der Familie von Barfuß.
Anthony und Thilo (v.l.) helfen bei der Fertigung eines ritterlichen Schwertes.
Für das Gewand des Ritters bastelt Alisha einen wappenartigen Aufnäher.
Lisa, Leonie und Lydia (v.l.) arbeiten am Sonnensegel der "Kolonie Abenteuer".

Donnerstag, 20. September 2012

Neulich im Mittelalter... (Teil 1)

Wieso nennt man die Zeit zwischen etwa dem 5. und dem 15. Jahrhundert "Mittelalter"? Na, weil sie zwischen der alten Zeit - also der Antike - und der Neuzeit liegt. In diesem Zeitfenster beginnt auch die Entwicklung der Stadt Berlin aus den beiden Kaufmannssiedlungen Berlin und Cölln. Als Gründungsjahr dieser anfänglichen Siedlungsinsel am Ufer der Spree gilt bislang das Jahr 1237. Damals hatten die Städte noch wenige Einwohner; die meisten Menschen wohnten auf dem Lande.

Auf dem ehemaligen Rittergut Blankenfelde.


So errichten (vermutlich) rheinische Siedler etwa um dieselbe Zeit (ca. 1230-1260) viele neue Dörfer im Berliner Umland wie z.B. Malchow. Auf dem "blanken Feld" im Norden der Stadt entsteht im Zuge der Besiedlung des Barnims das Straßendorf Blankenfelde. Hier sind die Bauernhäuser und eine Kirche - anders als beispielsweise bei einem Haufendorf - zu beiden Seiten einer Straße angeordnet. Diese Straße ist natürlich nicht mit der heutigen Blankenfelder Chaussee (B 96a) vergleichbar. Wahrscheinlich wird es sich um einen nicht befestigten, breiten Sandweg gehandelt haben, auf dem die Pferdekutschen übers Land tuckelten. Vielleicht ist dieser später ausgebaut worden. Seit dem späten Mittelalter vermerkt die Blankenfelder Ortschronik nämlich einen Abzweig der Handelsstraße von Berlin nach Prenzlau, der durch Blankenfelde verläuft. Das Dorf wird 1375 erstmals im Landbuch Kaiser Karl IV. urkundlich erwähnt.

Wie haben die Menschen in einem mittelalterlichen Dorf gelebt? "Das Haus mit Lehmwänden und Strohdach bestand aus nur einem Raum, in dem die Menschen zusammen mit ihren Tieren wie Schafen, Ziegen und Hühnern lebten. Im Zimmer standen vielleicht ein Tisch, ein Schemel und eine Kiste mit Stroh, in der die Bauern schliefen. Im Winter gaben die Tiere Wärme ab. Eine Heizung gab es nicht, dafür eine offene Feuerstelle im Raum, auf der auch gekocht wurde. Alle mussten immer Angst haben, dass die Häuser Feuer fingen." (kann sich Thilo vorstellen) 

    Blick in ein mittelalterliches Bauernhaus. Gezeichnet von Anthony.


Im 14. Jahrhundert sieht die politische Landkarte Deutschlands aus wie ein Flickenteppich. Nach dem Tod des Staufer-Kaisers Friedrich II. haben sich viele kleine und größere Gebiete herausgebildet: Königreiche, Herzogtümer, Bistümer, Grafschaften, Reichsstädte... So ist Brandenburg nun eine sogenannte Markgrafschaft des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Im nahen Berlin steht die mehr als 500jährige Herrschaft der Hohenzollern bevor. 1486 wird Johann Cicero von Brandenburg der vierte Kurfürst und Markgraf von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern. Etwa in dieser Zeit übernimmt auch in Blankenfelde eine neue Familie die Herrschaft: um 1480 erwirbt die Familie von Barfuß das Dorf und richtet sich im Zentrum Blankenfeldes ein Rittergut ein. Hausherr ist der Ritter von Barfuß zu Malchow.

"In Blankenfelde lebte einmal ein Mann, der hieß Ritter von Barfuß zu Malchow. Das war ein komischer Name. Überall im Ort hörte man andere Geschichte, auch die, dass dem Ritter in dem einem Sommer eine dicke Hummel in den Stiefel flog und ihn stach. Deswegen ging er fortan bei Sonnenschein nur noch barfuß und hieß auch so." (hat sich Katharina gedacht) => Die wahre Geschichte über den seltsamen Namen des tapferen Ritters könnt Ihr hier nachlesen => http://www.berlin-malchow.de/index.php?option=com_content&view=article&id=96&Itemid=263

Das Familienwappen der Familie von Barfuß. Tim legte letzte Hand an.

Dienstag, 18. September 2012

ZEIT ist relativ: Unser Exkurs in die Geschichte beginnt

Projektstart von "time4history": In dem Medienprojekt von Kulturhilfswerk e.V. unternehmen die 19 Mädchen und Jungen der Klasse 4a der Turnvater-Jahn-Grundschule Prenzlauer Berg eine Reise durch die Zeit. Dabei soll das heutige StadtGut Berlin-Blankenfelde gedanklich im Raum-Zeit-Kontinuum bewegt; von den Kindern mittels "Zeitmaschine" zu verschiedenen Epochen besucht und dort fiktiven und lebenden Zeugen ihrer Zeit begegnet werden. Der Exkurs führt ins Mittelalter, in die junge DDR sowie in die Zukunft. Alle Erlebnisse werden in diesem Geschichtsblog dokumentiert. Das Projekt wird von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. 2012 gefördert.


Bevor wir uns auf Exkurs in die Geschichte begeben, wollen wir klären, wohin die Reise geht. Was ist eigentlich "die Zeit"? "Naja, Zeit spürt man nicht. Aber die Zeit geht auch nicht spurlos an uns vorüber. Eben waren wir noch 3., jetzt sind wir schon 4. Klasse", stellt Katharina trocken fest. Nach kurzem Überlegen kommt der 9jährigen noch ein Buch in den Sinn, das sie mal gelesen hat: "Momo" von Michael Ende. Darin symbolisieren Blumen die Zeit, sie welken, und stehen somit für Vergänglichkeit. "Zeit kann man messen. Es gibt Jahre, Monate, Tage...", erklärt Marvin. Inspiriert vom Hell und Dunkel des Tag-und-Nacht-Wechsels kam zuerst ein kluger Kopf in Persien auf die Idee, die Zeit einzuteilen, also zu messen. Im Laufe der Jahrtausende wurden die technischen Vorrichtungen zur Zeitmessung immer ausgeklügelter: es gab Sonnenuhren, Wasseruhren, Feueruhren, Stundenkerzen, Kerzenuhren, Öllampenuhren, Sanduhren, Pendeluhren, Standuhren, digitale Uhren...

Tatsächlich ist Zeit etwas sehr abstraktes, auch für die Schülerinnen und Schüler nur schwer vorstellbar. Zeit lässt sich nicht anfassen, man kann sie nicht schmecken oder riechen. Aber sie existiert. Im Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


Warum ist Zeit relativ? Dies wird den Kindern mit Blick auf einen Zeitstrahl deutlich, der die geschichtliche Entwicklungen vom Urknall bis zur heutigen Zeit anreißt. Gemessen an den über 13 Milliarden Jahren seit dem "Big Bang", den 4,6 Milliarden Jahren seit Entstehung der Erde und den nunmehr rund 150.000 Jahren, die der Homo sapiens den Planeten bevölkert, ist ein Menschenleben von durchschnittlich 75 Jahren "relativ" kurz, auch wenn es dem betreffenden Menschen vielleicht nicht so vorkommen mag. Überhaupt scheinen Menschen manchmal Zeit unterschiedlich zu empfinden. "Wenn ich auf jemanden warte, vergeht die Zeit überhaupt nicht", meint Michelle. Dagegen rast sie für die meisten ihrer Mitschüler/innen förmlich, wenn Schulpause ist.
 Stunden-Blumen wachsen in den Herzen der Menschen und stehen für deren Lebenszeit. Die grauen Herren stehlen die Blumen und drehen aus den getrockneten Blütenblättern ihre Zigarren, mit denen sie sich am Leben erhalten.