Dienstag, 18. September 2012

ZEIT ist relativ: Unser Exkurs in die Geschichte beginnt

Projektstart von "time4history": In dem Medienprojekt von Kulturhilfswerk e.V. unternehmen die 19 Mädchen und Jungen der Klasse 4a der Turnvater-Jahn-Grundschule Prenzlauer Berg eine Reise durch die Zeit. Dabei soll das heutige StadtGut Berlin-Blankenfelde gedanklich im Raum-Zeit-Kontinuum bewegt; von den Kindern mittels "Zeitmaschine" zu verschiedenen Epochen besucht und dort fiktiven und lebenden Zeugen ihrer Zeit begegnet werden. Der Exkurs führt ins Mittelalter, in die junge DDR sowie in die Zukunft. Alle Erlebnisse werden in diesem Geschichtsblog dokumentiert. Das Projekt wird von der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. 2012 gefördert.


Bevor wir uns auf Exkurs in die Geschichte begeben, wollen wir klären, wohin die Reise geht. Was ist eigentlich "die Zeit"? "Naja, Zeit spürt man nicht. Aber die Zeit geht auch nicht spurlos an uns vorüber. Eben waren wir noch 3., jetzt sind wir schon 4. Klasse", stellt Katharina trocken fest. Nach kurzem Überlegen kommt der 9jährigen noch ein Buch in den Sinn, das sie mal gelesen hat: "Momo" von Michael Ende. Darin symbolisieren Blumen die Zeit, sie welken, und stehen somit für Vergänglichkeit. "Zeit kann man messen. Es gibt Jahre, Monate, Tage...", erklärt Marvin. Inspiriert vom Hell und Dunkel des Tag-und-Nacht-Wechsels kam zuerst ein kluger Kopf in Persien auf die Idee, die Zeit einzuteilen, also zu messen. Im Laufe der Jahrtausende wurden die technischen Vorrichtungen zur Zeitmessung immer ausgeklügelter: es gab Sonnenuhren, Wasseruhren, Feueruhren, Stundenkerzen, Kerzenuhren, Öllampenuhren, Sanduhren, Pendeluhren, Standuhren, digitale Uhren...

Tatsächlich ist Zeit etwas sehr abstraktes, auch für die Schülerinnen und Schüler nur schwer vorstellbar. Zeit lässt sich nicht anfassen, man kann sie nicht schmecken oder riechen. Aber sie existiert. Im Zusammenhang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.


Warum ist Zeit relativ? Dies wird den Kindern mit Blick auf einen Zeitstrahl deutlich, der die geschichtliche Entwicklungen vom Urknall bis zur heutigen Zeit anreißt. Gemessen an den über 13 Milliarden Jahren seit dem "Big Bang", den 4,6 Milliarden Jahren seit Entstehung der Erde und den nunmehr rund 150.000 Jahren, die der Homo sapiens den Planeten bevölkert, ist ein Menschenleben von durchschnittlich 75 Jahren "relativ" kurz, auch wenn es dem betreffenden Menschen vielleicht nicht so vorkommen mag. Überhaupt scheinen Menschen manchmal Zeit unterschiedlich zu empfinden. "Wenn ich auf jemanden warte, vergeht die Zeit überhaupt nicht", meint Michelle. Dagegen rast sie für die meisten ihrer Mitschüler/innen förmlich, wenn Schulpause ist.
 Stunden-Blumen wachsen in den Herzen der Menschen und stehen für deren Lebenszeit. Die grauen Herren stehlen die Blumen und drehen aus den getrockneten Blütenblättern ihre Zigarren, mit denen sie sich am Leben erhalten.

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